Gemeinsam verbrachte Zeit mit den Liebsten ist das wertvollste Geschenk, das wir in der Adventszeit erhalten.
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Wintergeschichte für Kinder – In manchen Zeiten kann man von Freunden nur träumen
„Die Sonne scheint“, jubelt die kleine Waldmaus. „Wie schön! Wir können in den Wald spazieren gehen. Endlich!“
„Es ist Winter und es ist kalt“, mahnte Opa Maus. „Wir Waldmäuse schlafen in diesen Zeiten und überhaupt haben wir auch mit der Sonne wenig zu tun. Wir sind Nachttiere und verlassen unsere Höhlen erst, wenn die Sonne sich schlafen legt.“
Das alles waren Dinge, die die kleine Waldmaus gerade nicht hören wollte. Sie wollte die Sonne sehen, die Freunde im Wald treffen und Spaß haben. Und diesen Winter mochte sie schon gar nicht leiden.
„Winter ist langweilig und kalt und weiß. Den bunten Frühling wünsche ich mir, den Sommer und den Herbst, am liebsten alle drei zusammen. Und meine Freunde möchte ich sehen: den kleinen Igel, das Eichhörnchen, die Spatzen und die anderen Waldmäuse, und die alle werde ich jetzt suchen gehen.“
„Da wirst du kein Glück haben.“ Opa Maus schüttelte den Kopf. „Deine Freunde schlafen jetzt genau so tief und fest, wie auch du es tun solltest.“
„Nicht alle. Ich weiß, dass mein Vogelfreund, der kleine Spatz, auch im Winter zur Futtersuche ausfliegt. Und das kleine Eichhörnchen ist an manchen Tagen ebenfalls zu seinen Vorratsverstecken unterwegs. Vielleicht auch heute. Weil nämlich die Sonne scheint und bei Sonnenschein ist es warm. Wenn ich Glück habe, treffe ich die beiden. Vielleicht sitzen sie sogar oben im Nussbaum und haben Spaß miteinander.“
„Hoho! Da würden sie aber schön frieren!“ Opa Maus lachte. „Es ist nämlich ein Eistag heute. Ein heller, sonniger, eiskalter Eistag. Da setzt sich keiner zum Plaudern in einen Baum. Auch nicht das Eichhörnchen mit seinem dicken Winterpelz. Für uns Mäuse ist diese eiskalte Kälte sogar sehr gefährlich und deshalb halten wir Winterschlaf. Du musst noch ein Weilchen warten, kleine Maus, bis du deine Freunde wieder treffen kannst.“
„Schade!“ Ein paar Tränen rannen über die Backen der kleinen Maus. „Das i-ist so-ho scha-ha-hade. Ich habe gro-hoße Sehnsucht nach den Freunden, nach der Sonne, der Wiese und dem Wald.“
Opa Maus nickte. „Sei nicht traurig, kleine Maus! Schlafe noch ein bisschen und denke an all die, die du vermisst. Im Traum werden sie bei dir sein.“
„Im Traum?“ Das Herz der kleinen Maus klopfte schneller. Vor Aufregung und ein bisschen auch aus Vorfreude.
„Das Winterglück für kleine Waldmäuse sind die Träume“, antwortete Opa Maus. „Sie bringen das Licht und die Sonne, die Wärme, den Duft des Frühlings und die Freunde in die dunkle Höhle. Und das tun sie, wann immer du es dir träumst. Kuschle dich in dein Bettchen, kleine Maus, schließe die Augen und öffne dein Herz für alles, was du dir wünschst. Das Winterglück wird dir den Zauber deiner Träume schenken.“
“Schööön!“, staunte die kleine Maus.
Schnell legte sie sich wieder in ihr Blätterbett und war … schwups … eingeschlafen.
Ob sie im Traumland all ihre Freunde nun traf?
© Elke Bräunling